Nun, wenn wir mal von dem Echtzeitbetrieb absehen, denn sind alle anderen Maßnahmen,
die wir heute und auch in der letzten Vorlesungsstunde im Wesentlichen besprochen haben,
Dinge, Funktionen, die Bestandteile eines sogenannten Universalbetriebssystems sind.
Also ein General Purpose Operating System de facto ausmachen, so wie man es heute denn so sehen würde.
Damit hat man aber ein Problem, damit befinden sich eigentlich diese Arten von Betriebssystemen
in einem bestimmten Dilemma, was durch dieses Zitat von dem Lista hier ganz gut zum Ausdruck
gebracht wird. Man denkt eigentlich, dass diese Universalität, die mit diesem Betriebssystem
gegeben ist, dazu führt, dass eigentlich alle möglichen Anwendungsdomänen eben gleich gut
abgedeckt sind. Aber häufig ist einfach genau das Gegenteil der Fall, wo man denn durchaus
feststellt, dass die bestimmte Anwendungsdomänen einfach diese vermeintliche Universalität einfach
nicht ergeben ist und eher schädlich ist. Das heißt also, bestimmte Anwendungsprobleme
durch ein gegebenes General Purpose Betriebssystem einfach nicht adäquat unterstützt werden.
So ein Allzweckbetriebssystem ist eben immer von Kompromissen geprägt und diese Kompromisse,
die man da sieht, die ziehen sich dann tatsächlich durch die gesamte Implementierung durch, sodass es
nicht so leicht ist, praktisch so ein Allzweckbetriebssystem denn speziell zuschneiden
zu können auf einen bestimmten Anwendungszweck. Insbesondere ist es so, dass dann sehr, sehr häufig
ein Echtzeitbetrieb, zumindest so ein fester oder so ein harter Echtzeitbetrieb, einfach
geschlossen ist. Denn Echtzeitbetrieb heißt eigentlich kompromisslos zu sein, wenn man also
einen harten Echtzeitbetrieb denkt und garantieren muss, dass Prozesse mit harten Terminen einfach
immer die Ressourcen bekommen und auch in der Lage sein müssten alle anderen Prozesse von den
Ressourcen, die sie halt haben, denn verdrängen zu können. Dann ist es eine zielte Benachteiligung
von den Prozessen, die dann halt nicht zeitabhängig sind. Das ist also durchaus auch ein Problem
natürlich wie diese anderen Prozesse, aber das ist die einzige Maßnahme, eine wichtige Maßnahme,
die man denn gerade für Echtzeitbetrieb dann häufig halt hat. Nun gibt es natürlich auch Ansätze,
um hier für solchen Universalbetriebssystemenbereich dann halt eine bessere Akzeptanz herbeizuführen.
Das sind so gegenläufige Ansätze gewesen, die man so sieht. Einmal die Virtualisierung des
kompletten Rechensystems ist ein so ein Aspekt und dann ein anderer Aspekt war dann eben sich zu
versuchen für einen bestimmten Domäne, für einen bestimmten Anwendungsdomäne auf das Wesentliche
dann letztendlich zu konzentrieren. Aber in beiden Fällen ist es immer domainspezifische Software,
auch dann wenn man halt mit Virtualisierung vermeintlich alles Mögliche denn abdecken kann,
weil man ja offensichtlich alles Mögliche nachbilden könnte. Schauen wir uns das mal an. Die
Virtualisierung zuerst, die ist mit IBM groß eingeführt worden Ende der 60er Jahre, ist hier
mal so ein typisches Beispiel, wie man so eine VM 370, so ein System V73 von IBM nutzen konnte und
heute zum Teil auch nutzt, obwohl da unter natürlich andere Hardware existiert. Wo man also
sieht, dass praktisch in einem Rechensystem unterschiedliche Betriebssysteme zugleich,
denn irgendwie aktiv sind DOS, VS, US, MVT, MVS, bis hin zu diesem CMS, was ich anfangs mal erwähnt
hatte, wo alle diese Systeme eben auf eine Virtual 370 zurückgreifen, also die Maschine
virtualisiert wurde. Die Virtualisierung wurde durch ein Kontrollprogramm denn realisiert,
dieses CP hier von IBM, wo dieses CP dann eigentlich auf der realen Maschine direkt läuft und diese
reale Maschine denn selbst virtualisiert. Das ist ein Selbstvirtualisierungsansatz. CP ist das,
was man heute als Hypervisor bezeichnen würde, der sogenannte virtuelle Maschinenmonitor ist
mehr oder weniger ein komplexes oder auch schlankes Stück Software, Systemsoftware, was für die
hier in dem Fall für die Selbstvirtualisierung dieses realen 370 Prozessors denn sorgt. So eine
Sachen haben wir heute auch, wenn wir an VMW etwa denken, da werden so eine Techniken genutzt,
Xen sind so typische Virtualisierungstechniken, die seit vielen Jahren schon auf moderneren Intel
System oder Power PCs dann halt eingesetzt werden. Nebenbei gemerkt, IBM fährt heute
noch diese Betriebssysteme, wo darunter jetzt nicht eine 370 ist, sondern dann halt etwa so ein
Power PC von IBM existiert, aber man kann heute immer noch diese Betriebssysteme und die Anwendungen,
die auf diesen Betriebssystemen denn eben laufen oder von diesen Betriebssystemen abhängig sind,
eben im realen Leben sozusagen vorfinden. Nun der andere Weg war Konzentration auf das Wesentliche
Presenters
Zugänglich über
Offener Zugang
Dauer
00:09:52 Min
Aufnahmedatum
2020-07-14
Hochgeladen am
2020-07-14 11:46:23
Sprache
de-DE